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Zerlegung Motor Porsche 911
Bei diesem Motor handelt es sich um die 2 Liter Version mit Zenith Vergaser aus dem Baujahr 1970.
Um den Zustand und den Verschleiß des Porsche 911 Motors zu beurteilen, muss dieser natürlich zunächst zerlegt werden. Als erstes werden alle Anbauteile wie Vergaser, Lichtmaschine, Kabelbaum, Luftzuführungen usw. demontiert.
Nachdem Schwung- und Riemenscheibe demontiert worden sind, kann man die Kurbelgehäusehälften trennen. Dies sollte sehr vorsichtig geschehen, um die magnesiumhaltigen Gehäusehälften nicht zu beschädigen.
Dann können alle "Innereien" wie Kurbelwelle mit Pleuel, Zwischenwelle mit Ölpumpe usw. entnommen werden.
Jetzt können alle Einzelteile, Lagerstellen usw. auf Verschleiß vermessen werden.
Trotz des äußerlich schlechten Zustandes zeigte die Vermessung kaum Verschleiß. Alle Maße waren noch in den Toleranzgrenzen. Dies deutet auf eine relativ geringe Laufleistung des Porsche 911 Motors hin.
Allerdings waren die Oberflächen der Zylinderbuchsen, aufgrund des Wassereinbruchs, so stark angegriffen, dass die Zylinder leider nicht mehr verwendbar waren. Deshalb wurden die Zylinder, die Haupt- und Pleuellager und die Kolbenringe ersetzt.
Montage Motor Porsche 911
Im Vergleich zu anderen Motoren aus dieser Bauzeit ist der Porsche 911 Motor sehr komplex und aufwändig aufgebaut. Deshalb ist der Zusammenbau des Porsche 911 Motors deutlich aufwändiger und muss mit sehr viel Sorgfalt gemacht werden.
Außerdem empfiehlt es sich einige Verbesserungen aus den Nachfolgemodellen einfließen zu lassen. Darauf gehe ich bei der Montage der einzelnen Baugruppen noch genauer ein.
Alle Gehäuse- und Motorenteile müssen vor dem Zusammenbau penibel gereinigt werden. Insbesondere, wenn die Gehäuseteile, wie hier, glasperlengestrahlt wurden.
Wenn alles soweit vorbereitet ist und alle Teile und Werkzeuge für die Montage der ersten Baugruppe vorliegen, kann mit der Montage des Porsche 911 Motors begonnen werden. Als erstes wird eine Gehäusehälfte auf den Motorenhalter geschraubt. Dann wird die Kurbelwelle mit den Pleueln und neuen Pleuellagern und - schrauben komplettiert.
Jetzt werden die neuen Haupt- und Zwischenwellenlager in die Gehäusehälfte eingelegt. Nun kann die vormontierte Kurbelwelle in die Hauptlager gelegt werden.
Als nächstes wird die Zwischenwelle mit der Ölpumpe montiert. Hier empfiehlt es sich ggf. eine verbesserte Ölpumpe aus einem Nachfolgemodell zu verwenden. Wenn es sich um Endlossteuerketten handelt müssen diese natürlich vor dem Einbau der Kurbel- und Zwischenwelle aufgelegt werden.
Zum Abschluss dieser Baugruppe wird nun die zweite Gehäusehälfte aufgeschraubt.
Zur Vorbereitung der nächsten Baugruppe des Porsche 911 Motors werden folgende Teile montiert bzw. vorbereitet:
Zylinderkopfstehbolzen, Kurbelhausentlüftung, Thermostat, Öldruckschalter, Kettengleiter, Schwungrad, Keilriemenscheibe, Kolbenringe und Öldruckregelventile. Die Öldruckregelventile sollten durch eine spätere Version ersetzt werden.
Nun können die Kolben und die Zylinder montiert werden.
Als nächstes steht die Montage der Zylinderköpfe und der Nockenwellenhäuser an. Die überholten Zylinderköpfe stehen komplettiert zur Verfügung und werden jetzt aufgeschraubt. Achtung: Luftleitbleche nicht vergessen! Nachdem die Rücklaufrohre eingesteckt worden sind können die Nockenwellengehäuse befestigt werden. Alles muss natürlich mit dem korrekten Drehmoment verschraubt werden.
Bevor die Steuerkettengehäusedeckel aufgeschraubt werden, müssen noch die Steuerzeiten eingestellt werden. Dies ist ein relativ aufwändiger Prozeß und sollte sehr sorgfältig durchgeführt werden.
Zum Abschluß werden noch die Kettenspanner montiert. Auch hier empfiehlt es sich auf die hydraulische Version umzurüsten.
Adresse
Dipl. Ing.
Hans-Joachim Franzen
Oldtimer Technikum
Auguststrasse 5
49143 Bissendorf
Mobil: 0151/14571922
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